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Glykämischer Index

Der glykämische Index (Glyx) gibt an, wie stark der Blutzuckerspiegel nach Verzehr eines bestimmten Nahrungsmittels ansteigt. Je höher der Wert ist, desto schneller steigt der Spiegel. Als Vergleichsmaß gilt reiner Traubenzucker (Glukose) mit einem Wert von 100. Manche Fachleute glauben, dass Nahrungsmittel mit hohem glykämischen Index, die also den Zucker schnell ins Blut schießen lassen, dick machen und das Risiko für die Zuckerkrankheit Diabetes erhöhen. Besonders viel Insulin muss ausgeschüttet werden, wenn sogenannte »schnelle Kohlenhydrate«

verzehrt werden, jene mit hohem glykämischen Index. Durch industrielle Verarbeitung kann sich der Index stark erhöhen.

 

So liegen Pellkartoffeln bei 65, selbst gemachtes Kartoffelpüree hat 80, Pulverpüree 90. Pommes Frites sowie Kartoffelchips kommen je nach Messmethode auf einen Indexwert von bis zu 95.

 

Gurke, Blumenkohl, Champignons haben einen Wert von 15, grüne Bohnen, Erdbeeren und Kirschen liegen bei 30 Index-Punkten, Vollkornbrot und Haferflocken haben 40, Spaghetti kommt auf 45, Kellogs Rice Crispies auf stolze 82 Punkte.

 

Sehr unterschiedlich im Glyx-Niveau sind auch die in der Supermarktnahrung erhältlichen verschiedenen Erscheinungsformen von Mais. Während der ursprüngliche Mais, der Ur-Mais aus Indien, bei 35 liegt, der normale zeitgenössische Mais bei 65, haben Corn Flakes 85 Index-Punkte.

 

Noch höher liegt Maissirup, der als industrielles Süßungsmittel Verwendung findet. Er wird auch als Glukosesirup bezeichnet, als Glukose-Fruktose-Sirup oder Fruktose-Glukose-Sirup oder, in amerikanischen Softdrinks, als High Fructose Corn Sirup (HFCS). Glykämischer Index: 115.  

 

Die Supermarkt-Nahrung enthält dazu auch noch unerkannte Insulin-Treiber, völlig neue Designerstoffe, mit denen kein Mensch rechnet. Zum Beispiel die sogenannte »modifizierte Stärke«. Diese hat einen Indexwert von 95 – mehr als Marzipan, Gummibärchen und Mars-Riegel. Als Weltrekordhalter gilt ein Stoff namens Maltodextrin, dessen Indexwert mit bis zu 136 angegeben wird. Er wird von den Food-Konzernen beispielsweise in industrieller Säuglingsnahrung eingesetzt.